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Hölscher, Stadtgärtner
   


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Ferdinand Georg Hölscher, 1866 - 1932

Stadtgärtner, später Stadtobergärtner und Gartenbaudirektor




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Vereinsberichte

Verein deutscher Gartenkünstler.

Niederschrift der Sitzung vom 11. August 1902.

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Der Vorsitzende              Der Schriftführer

       Klaeber.                             WeiÍs.

O r t s g r u p p e   H a m b u r g

Am 31. Juli vereinigten sich die Mitglieder der Ortsgruppe recht

zahlreich mit ihren Damen zu einem Ausfluge nach Harburg.

Die beiden Harburger Herren, H ö l s c h e r  und  H o f f hatten es in liebenswürdiger

Weise übernommen, die ganze Sache bis in das kleinste vorzubereiten.

Mit dem Dampfschiff verlieÍsen wir um 1 Uhr N. Hamburg, um in Harburg [AK 1] um

2 Uhr in bereitstehende Wagen zu steigen und nach der Haake, Harburgs schönster

Waldung im weiten Umkreis, zu fahren. Zuvor aber besichtigten wir noch die städt.

Parkanlagen, den ,,Schwarzenberg" [AK 2], ein Stück von einem Höhenrücken des

hannoverschen Landes. Dieser Schwarzenberg wurde im Anfang der vorigen

Jarhunderts von einem dort garnisonierenden Major dicht mit Nutzhölzern bepflanzt,

heute aber ist es unter der Leitung und nach den Plänen des Herrn Stadtgärtners

H ö l s c h e r zu einer schönen Parkanlage umgewandelt worden. Herrliche Fernsichten

sind hier geschaffen worden, ein wunderliebliches Panorama zeigt sich hier dem Beschauer. 

Über saftige Wiesen und Auen, von FluÍsläufen durchzogen, sieht man in der Ferne die

beiden Städte Hamburg und Altona mit ihren majestätischen Türmen, das Blankeneser

Elbufer mit seinen Villen. Von einem anderen Standpunkt aus erscheint Harburg mit

seiner Umgebung. [AK 3] Auch der Baumbestand dieser Anlage ist ein schöner zu

nennen und durch geschickten Ausbau besonders zur Geltung gebracht.

Von hier aus fuhren wir duch eine herrliche VillenstraÍse mit schönen Vorgärten, [AK 4]

die meist von der Firma H ö l s c h e r  &  H o f f angelegt waren, nach der  ,,Villa Hölscher".

[AK 5] Wie immer die Gastfreundschaft im Hölscher´schen Hause gepflegt wird, so auch

bei unserem Dortsein. Frau Hölscher selbst lieÍs es sich nicht nehmen, Erfrischungen zu

reichen und uns den Aufenthalt so angenehm wie nur möglich zu machen.

Ein recht schönes Heim hat sich unser lieber H ö l s c h e r hier aufgebaut.

Einfach aber vornehm, damit ist alles ausgedrückt, und so wie das Gebäude,

so auch die gärtnerische Umgebung. Sehr geschickt und glücklich hat er die

vorhandenen Scenerien einer gegenüberliegenden Parkanlage verwendet

und dadurch herrliche Bilder geschaffen, die den Aufenthalt im Villengarten

doppelt fesselnd und angenehm gestalten. Ein kleiner Springstrahl mit

teichähnlichem Becken wirkt sehr angenehm und belebt die Umgebung.

Wir nahmen Abschied vom gastlichen Hause der Familie Hölscher und

nach 3/4 stündiger Rast ging es nun per Wagen in die Haake. [AK 6]

Die Haake, eine groÍse fiskalische Waldung mit wunderschönem Baumbestand und sehr

bewegtem Terrain, ist ein Ausflugsort vieler Anwohner der näheren und weiteren Umgebung

Harburgs. 5 Stunden verweilten wir hier und versäumten nicht, Naturstudien zu machen, die

sich hier in groÍser Fülle und Schönheit bieten. Wir sahen hier Scenarien, die uns an das

idyllische Harzgebirge erinnerten, ein andermal fühlten wir uns in die sächsische Schweiz versetzt.

Um 8 1/2 Uhr erwartete uns im Restaurant Wartburg [AK 7] in Hausbruch ein warmes Abendessen.

An der von Herrn Hoff schön geschmückten Tafel mundeten Speise und Trank vortrefflich.

Unser verehrter Vorsitzender Herr K o o p m a n n nahm hier das Wort und dankte

den beiden Herrn Hölscher und Hoff für ihre Liebenswürdigkeit und die Bemühungen,

die ihnen durch unseren Besuch entstanden waren. Gleichzeitig hob er hervor, daÍs

die soeben verlebten Stunden bei sämtlichen Beteiligten in freudiger Erinnerung

bleiben würde. Nach der Tafel vereinte uns noch kurze Zeit ein Tänzchen, bis uns

um 11 1/2 Uhr die elektrische StraÍsenbahn [AK 8] nach Hamburg zurückführte.

Wir trennten uns alle in dem BewuÍstsein, herrliche, schöne Stunden

durchlebt zu haben.                                    Mohr stellv. Schriftführer.





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Quelle: DIE GARTENKUNST 1902, Heft 9, Seite 171

Weitere Artikel finden Sie in Publikationen des Helms-Museums und im Internet.

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Weitere Projekte Hölscher´s:

F. Hölscher    (Text folgt, bei Interesse anfragen)

"Stadtpark"    (Text folgt, bei Interesse anfragen)

"Schulgarten" (Text folgt, bei Interesse anfragen)


Diese Ansichtskarte wurde von F. G. Hölscher persönlich beschrieben.

Fand Verwendung in einem Vortrag mit Lichtbildern.

Diese AK befindet sich auf Seite 16 des DGGL Jahresheft 2011/2012.

[Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL).

Landesverband Hamburg/Schleswig-Holstein e. V..]

... und
auch in einem Jubiläumsheft.