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Marmstorf
   
 

Der Ursprung des Dorfes Marmstorf liegt etwas im Dunkeln, denn genauere Angaben über seine Gründung

liegen nicht vor. Urnenfunde zwischen Marmstorf und Appelbüttel haben aber ergeben, daß eine erste

Besiedelung bereits 200 Jahre vor unserer Zeitrechnung stattfunden hat. in alten Urkunden wird Marmstorf

auch unter den Namen "Marmelstorpe", "Marmeldestorpe", "Mermestorpe" oder "Marmboldestorp" erwähnt.

Der Ortsname wurde ursprünglich, so wird vermutet, von einem Personennamen abgeleitet.


Marmstorf gehörte einst zum Gau Moswiddi (Moisburg). Später kam es zur Vogtei Höpen. Der Dorfzehnte gehörte

dem Grafen von Wallmoden-Eimborn, der viele abgabepflichtige Höfe im jetzigen Landkreis Harburg besaß.


,,Marmstorf lieget von Harburg südwärts eine geringe halbe Meile an der Heerstraße,

so nach Soltau und dem Stift Vehrden gehet und vor dem Eyßendorfer Holze, hat 8

Höfener, 3 große und 3 kleine oder Brink-Köter, deren Feldmark sich an das Langenbecker,

Sinstorffer, Beckedorfer, Appelbüttler (Feld) und das Eyßendorfer  Holtz erstrecket."


So steht es im Harburger Erbregister vom 1667.


Marmstorf, zusammem mit Appelbüttel und Lürade eine selbstständige Gemeinde, war ein

etwas verschlafenes Nest. Die spätere Gastwirtschaft "Eddelbüttel" war ursprünglich Postscheune.

Mit Vollendung der zu Anfang des 19. Jahrhunderts durch Napoleon gebauten Bremer Landstraße,

verlor aber auch der mitten durch Marmstorf führende alte Postweg seine Bedeutung.


Wie für viele andere, wurde auch für dieses Dorf die Nähe zu Harburg zum Schicksal. Ob positiv oder

negativ, das kommt sicherlich auf den jeweiligen Standpunkt an. 1814, als die in Harburg eingeschlossenen

Franzosen verzweifelte Ausfälle wagten und vor allem auch nach Lebensmitteln suchten, wurde Marmstorf

fast vollständig niedergebrannt. Dies geschah auf den ausdrücklichen Befehl des Marschalls Davoust. Am

28. März 1814 gingen in wenigen Stunden die Ortschaften Marmstorf und Appelbüttel in Flammen auf. Beim

späten Wiederaufbau, so behaupten zumindest die Chronisten, entstanden (im Verhältnis zur Einwohnerzahl)

viele gut florierende Gaststätten. Sie kamen den damaligen Freizeitbedürfnissen, nicht nur der Harburger

Bevölkerung entgegen. Marmstorf entwickelte sich dadurch zu einer blühenden Gemeinde.


Das Schicksal schlug 1937 erneut zu. Mit dem Großhamburg-Gesetz wurde Marmstorf Landesteil,

damals noch Gau, Hamburgs und damit auch ein Teil des Bezirkes Harburg. Das führte dazu, daß

Marmstorf zur beliebten Wohnlandschaft der Harburger wurde. Im Stile der Zeit entstanden hier,

insbesondere nach dem zweiten Weltkrieg, kleine Einfamilien- oder Reihenhäuser.

Mittelpunkt der Gemeinde ist der Feuerlöschteich, im Volksmund auch Schulteich genannt. Ursprünglich

gehörte dieser Teich zum Hof des Gemeindevorstehers und Gastwirtes Christoph Eddelbüttel. Nach

seinemTod 1930 übereignete ihn sein Sohn, der damals noch selbstständigen Gemeinde. Zu dieser Zeit

trieben noch Karpfen und Schleie ihr Spiel im Wasser dieses Teiches, der manchmal auch den Marmstorfer

Schützen, nach durchzechter Schützenfestnacht, zur Abkühlung, in voller Montour, gedient haben soll.